Schöck GmbH Schöckstraße 1 76534 Baden-Baden Tel.: 07223 – 967-0 E-Mail: presse-de@schoeck.com Pressemitteilung. Schöck Hochschulpreis Studentischer Ideenwettbewerb „Urban Roof Space“ von AIT-Dialog und Schöck entschieden Baden-Baden / Hamburg, im Mai 25 – Die Preisträger*innen der dritten Edition des Schöck Hochschulpreises, ausgelobt von AIT-Dialog in Kooperation mit Schöck, stehen fest. An dem studentischen Ideenwettbewerb beteiligten sich rund 100 Studierende. Die Preisverleihung fand am 25. April 2025 anlässlich einer Exkursion mit Stadt- und Architekturführung in Baden-Baden statt. Bei der dritten Edition des Schöck Hochschulpreises im Wintersemester 2024/2025 wurden die HafenCity Universität Hamburg, die Technische Universität Berlin sowie die Bergische Universität Wuppertal eingeladen, um sich im Rahmen der Semesterarbeit ihres Bachelor- oder Masterstudiengangs mit der fünften Fassade, dem Dach auseinanderzusetzen. Je nach konzeptioneller Herangehensweise rücken dabei bestehende oder im Zuge der Bearbeitung möglicherweise neu entwickelte baukonstruktive Elemente wie Wände, Brüstungen, Attiken, Sockel, Konsolen, Gesimse oder Kragplatten in den Fokus. Diese teils auch statisch relevanten Bauteile müssen im Einzelfall bauphysikalisch bewertet werden, um horizontale und vertikale Wärmebrücken der neu genutzten Dachfläche auf ein Minimum zu reduzieren. Die Potenziale neuer Nutzungsmöglichkeiten für die fünfte Fassade eröffnen den notwendigen Perspektivwechsel, um die Stadt von oben und damit die Stadt der Zukunft neu zu definieren. Über das Thema „Urban Roof Space“ Die verdichtete und funktionsgemischte Stadt ist essenziell für die Stadt der Zukunft. Sie zeichnet sich durch Vielfalt und Lebendigkeit des städtischen Lebens (Urbanität) aus und bietet viele Herausforderungen, aber auch viele Potenziale. Eines davon ist die fünfte Fassade – das Dach. Metropolen wachsen, der Platz wird immer knapper, teurer und hochversiegelt. Dabei verfügen die urbanen Zentren über ein nahezu unberührtes Flächenpotenzial, um dies auszugleichen. Dachflächen machen bis zu 25 Prozent der städtischen Gebiete aus. Das sind 2 Prozent der Gesamtfläche der Bundesrepublik Deutschland. Doch nur etwa 9 Prozent dieser Flächen werden für PV-Anlagen oder Begrünungen genutzt. Dabei wirken sich die Vorteile einer extensiven oder intensiven Dachbegrünung auf diverse Faktoren aus: eine nachhaltige Regenwassernutzung, gesteigerte Artenvielfalt, Vermeidung von Wärmeinseln oder ein gesundes Stadtklima sind nur einige davon. Neben den ökologischen Aspekten, die die Dächer verbessern können, sind sie gleichermaßen auch politische, soziale, kommerzielle oder religiöse Bestandteile der gebauten Umwelt. Ihre Nutzung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Der Perspektivwechsel in „die Stadt von oben“ bietet Raum für neue Nutzungsmöglichkeiten, die über rein technische Nutzungen hinausgehen und Dachlandschaften als Teil einer lebenswerten und nachhaltigen Stadt integrieren. Dächer werden durch die Leere über ihnen definiert. Erst wenn das Gebäude über allen Etagen und Geschossdecken nach oben hin abgeschlossen ist, spricht man von einem Dach. Doch wie kann diese Leere über den Dächern zu einer Fülle von positivem Wandel werden? Prägend in der Architekturtheorie, insbesondere zur Flachdachnutzung, sind Stimmen von Le Corbusier und Mies van der Rohe. Daraus entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ein regelrechter „Dächerstreit“ der exemplarisch für zwei gegensätzliche Richtungen der Dach-Architektur (Flach- oder Steildach) steht und die politische Ebene der Dachform sowie deren Nutzung herauskristallisiert. Teilnehmende Lehrstühle * HafenCity Universität Hamburg – Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung (HCU) Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung sowie Gebäudetechnik und Bauphysik Antje Stokman, Dirk Krutke * Technischen Universität Berlin (TU Berlin) Construction Design (CODE) Ralf Pasel * Bergische Universität Wuppertal Darstellungsmethodik und Entwerfen Holger Hoffmann Jury Die Jurysitzung fand am 3. März 2025 am Standort von Schöck in Baden-Baden statt. Jurymitglieder * Prof. Anne-Julchen Bernhardt, RWTH Aachen, Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens * Michael Bertsch, BUERO BB * Henrik Siebenpfeiffer, Duplex Architectes * Kristina Bacht, AIT-Dialog, Hamburg * Lutz Schnabel, Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden * Michael Kleber, Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden Preisverleihung Insgesamt wurden fünf 1. Preise vergeben, davon wurde eine Arbeit zusätzlich mit dem Schöck Hochschulpreis 2024-2025 ausgezeichnet. Viermal wurden 2. Preise vergeben, drei Arbeiten erhielten den 3. Preis und vier Arbeiten wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Preisträger*innen 1. Preis und Schöck Hochschulpreis TU Berlin Ludwig Arends Julius Morgenstern „cascading waters“ 1. Preis HCU Hamburg Bennet Frick „Adaptive Roof“ 1. Preis TU Berlin Viktor Kalinov Ferdinand Storjohann „Hafenplatz hoch 2“ 1. Preis TU Berlin Charlotte Richert Elisabeth Wadewitz „Unsere kleinsten ganz oben“ 1. Preis Bergische Universität Wuppertal Noah Hugendick „BERG-HAIN“ 2. Preis HCU Hamburg Natalie Mateja Anne Tsega „Grünes Zukunftswohnen“ 2. Preis TU Berlin Anna Kozlova Stine Marr „kiez-eck“ 2. Preis TU Berlin Lina Wethmar Sarah Çiçek „SchreberDach“ 2. Preis Bergische Universität Wuppertal Felix Lehmann „Umstruktur“ 3. Preis TU Berlin Moritz Elsemanns Peter Fell „Plattengrün – Eine Revitalisierung für den Plattenbau“ 3. Preis TU Berlin Mariia Diakova „Ausstellungsraum - Gewölbe“ 3. Preis Bergische Universität Wuppertal Lydia Lückenbach „Hinter der Fassade“ Anerkennung HCU Hamburg Anastasia Karch Finja Neubacher „Bewegte Dachlandschaft“ Anerkennung TU Berlin Maximilian Abeln Erija Ren „Das Dach als Raum zur Kontemplation“ Anerkennung TU Berlin Caroline Schuster Paul Winter „Die Fünfte Dimension“ Anerkennung Bergische Universität Wuppertal Leonard Meiski „Pantha Rhei“ Weitere Informationen finden Sie unter https://ait-xia-dialog.de/ait-dialog-themen/schoeck-hochschulpreis-2024-2025-urban-roof-space/ Bildmaterial [Schoeck_Hochschulpreis_1] Unter dem Motto „Urban Roof Space“ rückte der dritte Ideenwettbewerb von AIT-Dialog und Schöck das Dach in den Mittelpunkt. Foto: AIT-Dialog [Schoeck_Hochschulpreis_2] Die Preisverleihung der dritten Edition des Schöck Hochschulpreises, ausgelobt von AIT-Dialog in Kooperation mit Schöck, fand am 25. April 2025 in Baden-Baden statt. Foto: AIT-Dialog Über Schöck: Die Schöck Bauteile GmbH ist ein Unternehmen der internationalen Schöck-Gruppe, die in mehr als 40 Märkten aktiv ist. Der Hauptsitz liegt in Baden-Baden am Fuße des Schwarzwalds, wo 1962 die Erfolgsgeschichte des Unternehmens begann. Firmengründer Eberhard Schöck nutzte sein Wissen und seine Baustellenerfahrung, um Produkte zu entwickeln, die den Bauablauf vereinfachen und bauphysikalische Probleme lösen. Diese Mission ist bis heute Fundament der Unternehmensphilosophie. Sie hat Schöck zum führenden Anbieter für zuverlässige und innovative Lösungen zur Verminderung von Wärmebrücken und Trittschall, für thermisch trennende Fassadenbefestigungen sowie Bewehrungstechnik werden lassen. Produkte von Schöck ermöglichen eine rationellere Bauweise und sichern nachhaltig die Bauqualität. Im Mittelpunkt stehen der bauphysikalische Nutzen und die Energieeffizienz. Für das Bauen von morgen treibt Schöck mit dem Bereich Digitalisierung den Workflow von der Planung bis zur Baustelle voran. Über AIT-Dialog AIT-Dialog ist die Marke der Gesellschaft für Knowhow-Transfer in Architektur und Bauwesen mbH, die zur Stuttgarter Verlagsgruppe Weinbrenner gehört, welche unter anderem die Architekturfachzeitschrift AIT mit europaweitem Renommee herausgibt. AIT-Dialog konzipiert und organisiert weltweit Architektursymposien, Wettbewerbe, Workshops und Erkundungen, redaktionelle Veranstaltungen, Roadshows, Fokusgruppen und Ausstellungen. Im Bereich Corporate Publishing werden Architekturmagazine in mehreren Sprachen verlegt und zahlreiche Architekturbücher und -publikationen erstellt. Darüber hinaus unterhält AIT-Dialog seit 2009 in Hamburg sowie zeitweise in München, Köln und temporären Standorten mit den AIT-ArchitekturSalons Galerien, in denen eine Auseinandersetzung mit Fragen der Baukultur und Gestaltung – von der Stadtplanung über Architektur und Innenarchitektur bis zum baunahen Produktdesign – stattfindet. Ihre Fragen beantwortet gern: Kontakt Schöck Jana Metzka Marketing Managerin Schöck Bauteile GmbH Schöckstraße 1 76534 Baden-Baden Mobil: +49 174 9343687 jana.metzka@schoeck.com www.schoeck.com Kontakt AIT-Dialog Ir. Kristina Bacht (MSc Arch) Verlagsleiterin AIT-Dialog Bei den Mühren 70 20457 Hamburg Fon +49 (0)40 7070 898 15 Mobil +49 (0)172 2556202 kbacht@ait-dialog.de www.ait-xia-dialog.de Anhang Jury-Urteile 1. Preis und Schöck Hochschulpreis TU Berlin Ludwig Arends Julius Morgenstern „cascading waters“ Juryurteil: Über den Dächern der Stadt der Klärschlamm: Die Arbeit schlägt eine Überformung des Bestands zu einer nachhaltigen Infrastruktur vor. Auf den abgestuften Dächern entsteht eine begehbare Maschine, die als Pflanzenkläranlage das Grauwasser des darunterliegenden Wohnhauses bereinigt. Das Bestandswohngebäude wird in seiner massiven Skelettstruktur um ein filigranes Stahlskelett mit einheitlicher Traufkante erweitert, in dem sich einzelne Räume auftun, die sich kaskadenhaft nach unten abstufen: Ludwig Arends und Julius Morgenstern erfinden eine hybride Kaskadendachkrone. Die zeichenhafte Überhöhung des Bestands gibt der bislang verborgenen Infrastruktur zur Beseitigung unserer Hinterlassenschaften ein eigenes Gesicht. Gleichzeitig erfindet Arbeit einen neuen Typen einer begehbaren nachhaltigen Infrastruktur. Der vorhandene Raum wird viel eindrücklicher genutzt; der neue Typ des transformierten Dachs ist ein Zeichen für die Zukunft unseres Lebens auf der Erde. Zwischen den beregneten Schilfwannen und der vorhandenen Dachkante entstehen unterschiedlich hohe Räume, die durch verschiedene öffentliche Nutzungen wie Gastronomie, Brauerei, etc. aktiviert werden. Insgesamt ist das Infrastrukturdach ein Hybrid, der interne Bereiche für Forschung und Bildung und ein gemeinschaftliches Programm mit intensiver Wassernutzung in den Großraum der Kläranlage einlagert. Die Jury ist begeistert von der starken konzeptionellen Idee und der sehr feinen Ausführung. Die starken Bilder geben einen sehr guten Eindruck von dem Potenzial eines hybriden Raums, der durch die Klärpflanzen und die angelagerten menschlichen Nutzungen geprägt wird. Die Jury lobt das visionäre Konzept einer öffentlich geprägten und sichtbaren Infrastruktur, dies erscheint ein wunderbarer Blick in die Zukunft. 1. Preis HCU Hamburg Bennet Frick „Adaptive Roof“ Juryurteil: Der Entwurf von Bennet Frick beinhaltet ein Baukastensystem, das eine Anpassung an unterschiedliche Grundrisse und Bedürfnisse ermöglicht. Das Grundmodul ist so beschaffen, dass es automatisch gemeinschaftlich genutzte Räume schafft. Zudem ist es auf ein Raster von Solarmodulen abgestimmt. Die Arbeit überzeugt durch eine pragmatische Herangehensweise und das Aufzeigen räumlicher Potenziale durch die vielfältige Kombinationsmöglichkeit der Module. Ein frei gewähltes Entwurfsprinzip wurde konsequent durchdacht und angewendet sowie dessen Funktionalität nachgewiesen. Die Jury würdigt die klare, grafisch sehr ansprechende Darstellung, die sich aus den eingereichten Arbeiten der HafenCity-Universität als Sieger hervorhob. 1. Preis TU Berlin Viktor Kalinov Ferdinand Storjohann „Hafenplatz hoch 2“ Juryurteil: Das Projekt „Hafenplatz hoch 2“ ist aus dem Schnitt des Bestands entwickelt. Die Jury begeistert die konzeptionelle und kluge Umverteilung innerhalb des Hauses: Im Erdgeschoss werden mit Öffnung der Fassade öffentliche Nutzungen eingelagert, während auf der ehemaligen Dachfläche gemeinschaftliche Nutzungen angeordnet sind. Viktor Kalinov und Ferdinand Storjohann verstehen die ehemalige Dachfläche als zweites Erdgeschoss, das sie programmieren und mit neuen größeren Baukörpern strukturieren. Diese städtebauliche Strategie ist sehr eigenständig gedacht und klar ausgeführt. An den Versprüngen des bestehenden Dachs entstehen durch die einfache Platzierung von Volumen auf besondere Weise angebundene Innenräume – überhöht werden die Räume der Gemeinschaft gewidmet; die daneben liegenden Außenräume werden ebenfalls gestärkt. In den Volumen entstehen – auch im Vergleich zu den anderen Arbeiten dieser Transformationsaufgabe – eine Vielzahl an Wohnungen. Diese könnten vielleicht noch stärker einer eigenen konzeptionellen Idee folgen. Die Jury wünscht sich sowohl für die Wohnungen als auch die Beziehung zum Bestand eine Idee für private Freibereiche. Ob die massive Aufstockung in diesem Maß durch ein Stahlbetonskelett auf den Bestandsschotten realisiert werden kann, kann die Jury nicht beurteilen. Die Jury würdigt die klare konzeptionelle Idee in einer stringenten Ausführung. Die Arbeit schlägt eine konzeptionell starke Nachverdichtung von großmaßstäblichem Wohnungsbau vor, die auf andere Orte übertragbar ist. Die Arbeit besitzt damit Modellcharakter, das freut das Preisgericht sehr. 1. Preis TU Berlin Charlotte Richert Elisabeth Wadewitz „Unsere kleinsten ganz oben“ Juryurteil: Der Entwurf erzeugt eine Dachlandschaft, die sich vor allem an Kinder richtet und zeigt damit die Wertschätzung für die Jüngsten in unserer Gesellschaft. Funktionen, die üblicherweise auf Straßenebene Platz finden (müssen), werden aus dem Gewimmel der Großstadt aufs Dach geholt. Der Arbeit gelingt es, sich von der Kubatur des Plattenbauhochhauses zu lösen und eine zusätzliche Ebene mit völlig neuen Formen zu ergänzen. Mit einer Vielfalt an Rundungen, ob als seitliche Begrenzungswände oder Lichtöffnungen, schafft der Entwurf variantenreiche Raumzonen, die Möglichkeiten zur freien Entfaltung bieten – zum Treffen, Spielen und Träumen. 1. Preis Bergische Universität Wuppertal Noah Hugendick „BERG-HAIN“ Juryurteil: Die Jury bewertet den Entwurf für das ehemalige Weinkontor in Wuppertal als herausragende Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Bestandsgebäudes. Der Verfasser präsentiert eine schlichte und zugleich elegante Lösung in Form eines leicht geschwungenen, durchlässigen Dachs oder einer Pergola, das über dem Hauptgebäude schwebt. Durch gezielte Einschnitte in die ursprüngliche Konstruktion wird eine abwechslungsreiche Innenraumlandschaft geschaffen, die Licht und Luft gezielt in die räumliche Tiefe lenkt und zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten für „Feiern, Flanieren und Freizeit“ bietet. Die Holzbauweise der Pergola mit geschwungenen Haupt- und Nebenträgern bringt eine ästhetische Leichtigkeit in den Entwurf. Trotz der hohen Qualität der Arbeit gibt es kritische Anmerkungen zur Baukonstruktion, speziell zur Herausforderung der leichten Biegung in den Holzträgern, deren Aufwand im Verhältnis zum Ergebnis hinterfragt werden könnte. Die Lastenführung in das bestehende Bauwerk wird jedoch als plausibel erachtet. Die Konzeptdiagramme zeugen von einer fundierten Auseinandersetzung mit dem Bestand, und die hohe Ausführungsqualität sowie die durchgängige ästhetische Gestaltung der Plangrafik heben sich deutlich hervor. Insgesamt präsentiert die Arbeit eine ruhige und durchdachte Antwort auf die Komplexität der Aufgabenstellung sowie die vorhandene Bestandsstruktur, die in der Bandbreite der eingereichten Arbeiten stark positiv auffällt. 2. Preis HCU Hamburg Natalie Mateja Anne Tsega „Grünes Zukunftswohnen“ Juryurteil: Die Jury wertschätzt den Stegreifentwurf zur Aufstockung eines Mehrfamilienhauses in Langenhorn, der sich durch eine innovative Herangehensweise an die Nachverdichtung und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auszeichnet. Der zweigeschossige Holzbau bietet eine durchdachte Anordnung der Wohnungen und fördert gemeinschaftliche Nutzung durch anspruchsvolle Freiflächen. Die Integration zukunftsweisender Elemente wie Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen und einer CO2-armen Bauweise zeigt das Engagement der Verfasserinnen für zeitgemäße, nachhaltige Architektur. Die Jury hebt die positive ästhetische Ausformulierung hervor und erkennt das Potenzial des Entwurfs für weiterführende Entwicklungen in zukünftigen Studienarbeiten. Es wird jedoch angeregt, die Wohnungsgrundrisse in Bezug auf natürliche Belichtung und Belüftung, insbesondere in Bädern, zu überdenken sowie alternative Wohnformen zu berücksichtigen. Insgesamt stellt die Arbeit einen wertvollen Diskussionsbeitrag dar und zeichnet sich durch einen hohen Ausarbeitungsgrad aus. 2. Preis TU Berlin Anna Kozlova Stine Marr „kiez-eck“ Juryurteil: Die Arbeit überzeugt durch eine Dachaufstockung, die den Bestand überlagert, aber kaum berührt. Zwischen Alt und Neu entsteht ein offener Raum, der als neue Erschließungsebene fungiert und zu gemeinschaftlichen Aktivitäten einlädt. Der Bau wird durch die Ergänzung nicht nur architektonisch verändert, sondern öffnet sich mit neuen Funktionen wie Bildungsangeboten der Nachbarschaft. Der raumgreifende Schrägaufzug verwebt den Bau mit der Umgebung und bricht die Monotonie des Gebäudes. Im Vergleich zu anderen Arbeiten erfährt der Plattenbau bei diesem Entwurf eine starke Aufwertung und neue Identität. 2. Preis TU Berlin Linda Wethmar Sarah Çiçek „SchreberDach“ Juryurteil: Sarah Çiçek und Linda Wethmar erdenken eine Aufstockung durch drei Wohnriegel, um die unterschiedlichen Gebäudehöhen auszugleichen. Eine neue Durchwegung schafft dabei eine lineare Zentralität, ohne eine punktuelle neue Mitte zu definieren. Das architektonische Konzept basiert auf der gemeinschaftlichen Nutzung der neu entstehenden Zwischenräume, die ein lebendiges Quartiersleben ermöglichen. Eine zusätzliche Erschließungsebene mit angehängten Wendeltreppenhäusern schafft neue Begegnungsorte und verleiht dem Entwurf eine eigenständige grafische Identität. Die beiden Preisträgerinnen schaffen mit ihrem ehrgeizigen Entwurf ein neues Stadtquartier. Sie entwickeln vielfältige Nutzungsszenarien, die sich die neuen Räume auf unterschiedliche Weise aneignen. Verschiedene Studien und Handskizzen belegen die intensive Suche nach qualitätsvollen Räumen. Der Entwurf überzeugt durch den Mut, eine sozial verantwortungsbewusste und zugleich innovative urbane Dichte zu denken. 2. Preis Bergische Universität Wuppertal Felix Lehmann „Umstruktur“ Juryurteil: Die Jury hat anerkennend den mutigen und kreativen Umgang mit dem Bestand bewertet, der drei neue kubusartige Baukörper hinter die großteilig entkernte Bestandsfassade stellt. Dieser Ansatz zeigt ein bewusstes und reflektiertes Design, das den Wert und die Strukturen des bestehenden Gebäudes respektiert und gleichzeitig innovative Ergänzungen schafft. Der Entwurf greift in einem interessanten und zeitgemäßen Ansatz das wichtige Thema des zirkulären Bauens auf, was nicht nur ökologische Überlegungen einbezieht, sondern auch wirtschaftliche Aspekte und Ressourcenschonung. Dieser integrative Ansatz rundet den Entwurf ab und zeigt ein Verständnis für die Herausforderungen der modernen Architektur. Positiv bewertet wurde zudem die Plangestaltung, deren bildhafte Darstellung treffend mit dem Inhalt des Entwurfs harmoniert und eine klare und ansprechende visuelle Kommunikation gewährleistet. Diese gelungene Verbindung von Ästhetik und Funktionalität erleichtert es, die zentralen Ideen und Konzepte des Projekts schnell und intuitiv zu erfassen, und unterstreicht die Qualität der ausgeführten Arbeit. 3. Preis TU Berlin Moritz Elsemanns Peter Fell „Plattengrün- Eine Revitalisierung für den Plattenbau“ Juryurteil: Die skulpturale Ausformulierung der Baukörper mit heller Metallfassade und gezielt gesetzten Öffnungen hebt sich deutlich von der Materialästhetik des Bestands ab und verleiht dem Ensemble eine moderne Note. Die detaillierte Gestaltung der Parklandschaft, einschließlich geschwungener Wege und attraktiver Grünflächen, verspricht eine qualitative Aufenthaltsqualität für die Bewohner*innen. Dennoch äußert die Jury Bedenken hinsichtlich der relativ geringen Verdichtung im Vergleich zu anderen Entwürfen sowie zur architektonischen Formensprache, die als villenartig und wenig urban wahrgenommen wird. Obwohl die Entscheidung, mehrere Baukörper in Kombination mit einem Park zu entwickeln, stark durch die Landschaftsarchitektur überzeugt, könnte das Flächenpotenzial angesichts des Schwerpunkts auf Biodiversität und Nachhaltigkeit besser ausgeschöpft werden. Die Jury schätzt das Alleinstellungsmerkmal des Beitrags und erkennt in der Gesamtheit einen wertvollen und ansprechenden Ansatz zur Schaffung von Wohnraum in einem urbanen Kontext. 3. Preis TU Berlin Mariia Diakova „Ausstellungsraum - Gewölbe“ Juryurteil: Der entworfene Ausstellungsraum „Gewölbe“ befindet sich auf dem Dach eines Wohnhauses in der Köthener Straße in Berlin. Er besteht aus einem strukturellen Stützenraster mit einem Modulmaß von 3 Metern, aus dem sich verschiedene Gewölbevolumen formen. Die rundlichen, gewölbten Strukturen stehen dabei in visuellem Kontrast zum scheinbar monotonen Raster der Betonfertigteile des Wohnblocks. Mariia Diakova schafft durch die mutige Kombination metallischer Leichtbauelemente scheinbar „schwebende Gewölbestrukturen “. Diese gestalterische Interpretation entwickelt eine eigenständige, ausdrucksstarke Formsprache, die konsequent angewandt und durchdacht ist. Es entstehen eindrucksvolle Räume, die sich allerdings als grafische Kompositionen selbst genügen und nicht über ein Nutzungskonzept des Ausstellungsraums hinauswachsen. Die Arbeit überzeugt durch eine äußerst gelungene und ästhetisch anspruchsvolle Darstellung. 3. Preis Bergische Universität Wuppertal Lydia Lückenbach „Hinter der Fassade“ Juryurteil: Die Arbeit überhöht den monumentalen Bestand des ehemaligen Weinkontors in Wuppertal-Elberfeld zu einem noch größeren und besonderen Körper in der Stadt. Die Außenwände werden nach oben verlängert – auf dem Dach entsteht ein umschlossener Garten, der aus einzelnen Räumen gebildet wird. Hinter der Fassade öffnet sich unter freiem Himmel eine eigene Welt mit starkem Charakter. Die Arbeit lebt von dem Kontrast aus der schweigenden massiven Außenwand und den begrünten Innenhöfen. Dies ist in konzeptionell Weiß auf Schwarz gezeichneten Grundrissen und Schnitten gut lesbar. Die massive Fassade ist raumhaltig, hier schreiben sich von oben eindrücklich belichtete Nebenräume ein. Die eigentliche Nutzung des Instituts für nachhaltigen Hedonismus ist in drei Körper gegliedert, die einen in drei Unterräume geformten Gartenhof entstehen lassen. Diese geschützten Außenräume könnten einen stärkeren Charakter besitzen und sich mehr vom monolithischen Außen unterscheiden. Die Visualisierung des Innenhofs hätte zauberhaftere, mystischere, fantastischere Welten versprechen können. Die Jury schätzt das starke Konzept der monumentalen Überhöhung des Bestands, das die Nutzung des Vergnügungsclubs in einer eigenen verborgenen Welt vorschlägt. Die Arbeit ist sehr zusammenhängend und überzeugend in Zeichnungen und Modell dargestellt. Anerkennung HCU Hamburg Anastasia Karch Finja Neubacher „Bewegte Dachlandschaft“ Juryurteil: Die Jury hat die klare Strukturierung des Dachs und die sinnvolle Aufteilung in Bewegungs- und Begegnungsflächen anerkannt, die eine reibungslose und intuitive Nutzung des Raums ermöglichen. Besonders positiv wurde die Kombination unterschiedlicher Wegführungen bewertet, die teilweise durch Rampen ergänzt werden, um eine barrierefreie Zugänglichkeit zu gewährleisten. Diese Vielfalt in der Weggestaltung trägt dazu bei, unterschiedliche Nutzerbedürfnisse zu berücksichtigen und eine dynamische Atmosphäre zu schaffen. Die Pläne sprechen eine klare grafische Sprache und vermitteln auf einen schnellen Blick die wesentlichen Aspekte der Entwurfsidee, wodurch die grundsätzliche Konzeption des Projekts überzeugend dargestellt ist. Diese klare und ansprechende Präsentation unterstützt die Verständlichkeit des Entwurfs. Anerkennung TU Berlin Maximilian Abeln Erjia Ren „Das Dach als Raum zur Kontemplation“ Juryurteil: Die Jury würdigt den poetischen Ansatz des Entwurfs ebenso wie die ablesbare neue Skalierung, die dem Plattenbau gegenübergestellt wird. Die kleinteilige Wohnstruktur wird durch eine große Geste überlagert – eine reduzierte Form, die den abgestuften Bestandsbau komplementiert. In diesem aufgesetzten Baukörper schaffen unterschiedliche Raum- und Lichtsituationen die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen. Wenngleich einige Fragen bezüglich der Detailierung offenbleiben, lässt die Arbeit einen hohen Gestaltungsanspruch erkennen. Anerkennung TU Berlin Caroline Schuster Paul Winter „Die Fünfte Dimension“ Juryurteil: Die Jury lobt den innovativen Ansatz, die Dachnutzung im Kontext der Fassade zu entwerfen, was dazu führt, dass sowohl zusätzliche private als auch gemeinschaftliche Außenflächen von hoher Qualität entstehen. Diese neuen Freiräume fördern nicht nur das soziale Miteinander der Nutzer*innen, sondern bereichern auch die Aufenthaltsqualität insgesamt. Der zuvor klobige Baukörper dieses Punkthochhauses erfährt durch diese Neugestaltung eine signifikante Formänderung, die zu einem dynamischen und ansprechenden Erscheinungsbild führt. Die baukonstruktive Durcharbeitung der gestaltgebenden filigranen Außenkonstruktion und die Anbindung an das bestehende Gebäude sind nachvollziehbar und bieten eine solide Grundlage für eine weitergehende Detaillierung. Anerkennung Bergische Universität Wuppertal Leonard Meiski „Pantha Rhei“ Juryurteil: Positiv bewertet wurde das schwebende, leichte Dach als luftiger Abschluss des massiven Bestandsbaukörpers. Durch die komplette Überdachung wird die gesamte Dachfläche nicht nur ästhetisch aufgewertet, sondern auch effektiv nutzbar gemacht und bietet damit Raum für eine Vielzahl von Aktivitäten. Besonders überzeugend ist in Bezug auf den Nachhaltigkeitsaspekt das durchdachte Regenwasserkonzept, das bewusst sichtbar und erlebbar gestaltet wurde und so das Bewusstsein für umweltfreundliche Praktiken fördert. Die neu geschaffenen Grundrisse zeichnen sich durch Klarheit und Funktionalität aus, ermöglichen eine effiziente Raumnutzung und tragen zur gesamten Wohnqualität bei. Die Verknüpfung von Design und Funktionalität stellt sicher, dass sowohl ästhetische als auch praktische Bedürfnisse der zukünftigen Nutzer*innen erfüllt werden.