Schöck Hochschulpreis
Baden-Baden / Hamburg, im Mai 25 – Die Preisträger*innen der dritten Edition des Schöck Hochschulpreises, ausgelobt von AIT-Dialog in Kooperation mit Schöck, stehen fest. An dem studentischen Ideenwettbewerb beteiligten sich rund 100 Studierende. Die Preisverleihung fand am 25. April 2025 anlässlich einer Exkursion mit Stadt- und Architekturführung in Baden-Baden statt.
Bei der dritten Edition des Schöck Hochschulpreises im Wintersemester 2024/2025 wurden die HafenCity Universität Hamburg, die Technische Universität Berlin sowie die Bergische Universität Wuppertal eingeladen, um sich im Rahmen der Semesterarbeit ihres Bachelor- oder Masterstudiengangs mit der fünften Fassade, dem Dach auseinanderzusetzen. Je nach konzeptioneller Herangehensweise rücken dabei bestehende oder im Zuge der Bearbeitung möglicherweise neu entwickelte baukonstruktive Elemente wie Wände, Brüstungen, Attiken, Sockel, Konsolen, Gesimse oder Kragplatten in den Fokus. Diese teils auch statisch relevanten Bauteile müssen im Einzelfall bauphysikalisch bewertet werden, um horizontale und vertikale Wärmebrücken der neu genutzten Dachfläche auf ein Minimum zu reduzieren. Die Potenziale neuer Nutzungsmöglichkeiten für die fünfte Fassade eröffnen den notwendigen Perspektivwechsel, um die Stadt von oben und damit die Stadt der Zukunft neu zu definieren.
Über das Thema „Urban Roof Space“
Die verdichtete und funktionsgemischte Stadt ist essenziell für die Stadt der Zukunft. Sie zeichnet sich durch Vielfalt und Lebendigkeit des städtischen Lebens (Urbanität) aus und bietet viele Herausforderungen, aber auch viele Potenziale. Eines davon ist die fünfte Fassade – das Dach.
Metropolen wachsen, der Platz wird immer knapper, teurer und hochversiegelt. Dabei verfügen die urbanen Zentren über ein nahezu unberührtes Flächenpotenzial, um dies auszugleichen. Dachflächen machen bis zu 25 Prozent der städtischen Gebiete aus. Das sind 2 Prozent der Gesamtfläche der Bundesrepublik Deutschland. Doch nur etwa 9 Prozent dieser Flächen werden für PV-Anlagen oder Begrünungen genutzt. Dabei wirken sich die Vorteile einer extensiven oder intensiven Dachbegrünung auf diverse Faktoren aus: eine nachhaltige Regenwassernutzung, gesteigerte Artenvielfalt, Vermeidung von Wärmeinseln oder ein gesundes Stadtklima sind nur einige davon. Neben den ökologischen Aspekten, die die Dächer verbessern können, sind sie gleichermaßen auch politische, soziale, kommerzielle oder religiöse Bestandteile der gebauten Umwelt.
Ihre Nutzung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Der Perspektivwechsel in „die Stadt von oben“ bietet Raum für neue Nutzungsmöglichkeiten, die über rein technische Nutzungen hinausgehen und Dachlandschaften als Teil einer lebenswerten und nachhaltigen Stadt integrieren. Dächer werden durch die Leere über ihnen definiert. Erst wenn das Gebäude über allen Etagen und Geschossdecken nach oben hin abgeschlossen ist, spricht man von einem Dach. Doch wie kann diese Leere über den Dächern zu einer Fülle von positivem Wandel werden? Prägend in der Architekturtheorie, insbesondere zur Flachdachnutzung, sind Stimmen von Le Corbusier und Mies van der Rohe. Daraus entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ein regelrechter „Dächerstreit“ der exemplarisch für zwei gegensätzliche Richtungen der Dach-Architektur (Flach- oder Steildach) steht und die politische Ebene der Dachform sowie deren Nutzung herauskristallisiert.
Teilnehmende Lehrstühle
HafenCity Universität Hamburg – Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung (HCU)
Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung sowie Gebäudetechnik und Bauphysik
Antje Stokman, Dirk KrutkeTechnischen Universität Berlin (TU Berlin)
Construction Design (CODE)
Ralf PaselBergische Universität Wuppertal
Darstellungsmethodik und Entwerfen
Holger Hoffmann
Jury
Die Jurysitzung fand am 3. März 2025 am Standort von Schöck in Baden-Baden statt.
Jurymitglieder
Prof. Anne-Julchen Bernhardt, RWTH Aachen, Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens
Michael Bertsch, BUERO BB
Henrik Siebenpfeiffer, Duplex Architectes
Kristina Bacht, AIT-Dialog, Hamburg
Lutz Schnabel, Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden
Michael Kleber, Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden
Preisverleihung
Insgesamt wurden fünf 1. Preise vergeben, davon wurde eine Arbeit zusätzlich mit dem Schöck Hochschulpreis 2024-2025 ausgezeichnet. Viermal wurden 2. Preise vergeben, drei Arbeiten erhielten den 3. Preis und vier Arbeiten wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
Preisträger*innen
1. Preis und Schöck Hochschulpreis
TU Berlin
Ludwig Arends
Julius Morgenstern
„cascading waters“
1. Preis
HCU Hamburg
Bennet Frick
„Adaptive Roof“
1. Preis
TU Berlin
Viktor Kalinov
Ferdinand Storjohann
„Hafenplatz hoch 2“
1. Preis
TU Berlin
Charlotte Richert
Elisabeth Wadewitz
„Unsere kleinsten ganz oben“
1. Preis
Bergische Universität Wuppertal
Noah Hugendick
„BERG-HAIN“
2. Preis
HCU Hamburg
Natalie Mateja
Anne Tsega
„Grünes Zukunftswohnen“
2. Preis
TU Berlin
Anna Kozlova
Stine Marr
„kiez-eck“
2. Preis
TU Berlin
Linda Wethmar
Sarah Çiçek
„SchreberDach“
2. Preis
Bergische Universität Wuppertal
Felix Lehmann
„Umstruktur“
3. Preis
TU Berlin
Moritz Elsemanns
Peter Fell
„Plattengrün – Eine Revitalisierung für den Plattenbau“
3. Preis
TU Berlin
Mariia Diakova
„Ausstellungsraum - Gewölbe“
3. Preis
Bergische Universität Wuppertal
Lydia Lückenbach
„Hinter der Fassade“
Anerkennung
HCU Hamburg
Anastasia Karch
Finja Neubacher
„Bewegte Dachlandschaft“
Anerkennung
TU Berlin
Maximilian Abeln
Erija Ren
„Das Dach als Raum zur Kontemplation“
Anerkennung
TU Berlin
Caroline Schuster
Paul Winter
„Die Fünfte Dimension“
Anerkennung
Bergische Universität Wuppertal
Leonard Meiski
„Pantha Rhei“
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